Dr. Phil. Insa Winkler
Dipl. Fine Art
M.Sc. Architecture and Environment
Am Klosterkiel 53
D-27798 Hude
E-Mail: mail@futurelandscape.eu
phone +491721570070
about me
Insa Winkler, a native of Lower Saxony, lives in Hude- Oldenburg. She obtained her Diploma in Fine Arts at Muthesius University of Fine Arts and Design in Kiel (1989) and a post graduate M. Sc. in Architecture and Environment at the University of Applied Sciences in Wismar (2009). She received her PhD at Leuphana University Lüneburg in Culture and Sustainability Science (2020).
During her studies she perceived a Grant of the German-French Youth Office (1984) and a student exchange at Norwich School of Art in England (1989). She received the Prize of the Federal Minister for Science and Culture, Bonn (1987) and the Art and Culture Award of the State of Oldenburg (2003).
Since the early 90s and often together with cofounded artistic collaborations, she deepened her own transdisciplinary methods of "Social Landart"with the interface of art and sustainability. This includes the artistic examination of the Wadden Sea, Water Issues, the North German moors, the nuclear accident in Chernobyl, agriculture with in an Acorn Pig Project, several conversion areas in Germany, and in particular biodiversity and vegetation. She has presented her work in D, DK, S, NL, CZ, I, F, UK, GR, USA, RU, GEO, MX, CN, S. KR, KGZ.
Insa Winkler - Social Landart
Meine Website gibt einen Überblick über mein künstlerisches Schaffen seit 1983. Hierbei sind die Kulturlandschaft, die Ökologie und das Wachstum, das kollektives Bewusstsein und die Systematik von Flora und Fauna Schlüssel für die Lesbarkeit meiner Werke, aus den Bereichen Zeichnung, Malerei, Plastik und Skulptur, Installation und Landart, Performance, Intervention und Projektkunst.
Ich habe für mich den Werkbegriff Social Landart begründet. Hierbei geht es um die künstlerische Kraft, welche die Gestaltung der Natur durchdringt. Ich denke nicht nur als Einzelkünstlerin, sondern begebe mich in einen Zusammenhang zu weiteren forschenden Künstler*innen, die an der gesellschaftlichen Peripherie zivilisatorischer Herausforderungen wirken. Ableitend von dem erweiterten Kunstbegriff der Sozialen Plastik von Joseph Beuys, in dem sich der Mensch selbst kreativ formt und entwickelt, verstehe ich die Social Landart als ein kollektives Miteinander für eine lebenswerte gemeinsame Welt.
Meine Affinität zu Analogien zwischen natürlichem und kulturellem Wachstum zeigt sich in einer formalen Raumsprache als Kommunikation von Verwurzelung und Wachstum. Flora, Fauna und Landschaften sind für mich Inspiration und Projektionsfläche, um über das Leben auf der Erde nachzudenken. Hierbei unterscheide ich durchaus zwischen poetischen Environments und politisch relevanten Interventionen, in denen Kunst Katalysator oder Change Agent ist. Die Kunst ermöglicht transformative Prozesse zu gestalten und existenzielle Fragen zu unserem Umgang mit Ressourcen, dem Miteinander und der ökologischen und kulturellen Vielfalt zu stellen und zu beantworten.
Das Kennenlernen vieler Länder und Kulturen und das Begreifen der Mythologie und Geschichte des Kontextes einer Gegend durch Kunst, ist für die Beantwortung zeitgenössischer Fragen zu brisanten existenziellen nachhaltigen Themen eine gute Voraussetzung. Dabei war mein Entschluss, Freie Kunst zu studieren, nicht so sehr damit begründet, ein malerisches oder skulpturales Werk schaffen zu wollen. Sondern es rührte von der frühen Erkenntnis, dass für mich keinen besseren Weg gibt, der sich kreativ dem Bewusstsein und Handeln des Menschen in einer übergeordneten kreativen Weise widmet.
In einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung habe ich mich daher der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung angenähert, denn im Laufe der Zeit werde ich als Künstlerin verstärkt außerhalb des Betriebssystems der Kunst aktiv. Das übergeordnete Wirken steht für mich immer mehr im Vordergrund. Als bildende Künstlerin stelle ich mich ebenfalls zunehmend den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung in der Wahl des Materials – das Benutzte, Wiederverwendete, Vergängliche, Ephemere, Temporäre, der Moment – all das wird zum Gestaltungselement.
Innerhalb des hier eingefassten Zeitraumes von vierzig Jahren ist auch die eigene Entwicklung im Kontext der Kunstgeschichte von den 80-ziger Jahren bis in das 21. Jahrhundert hinein spürbar. „kunst ist leben ist natur“ hat für mich zusätzlich zum Verhältnis von Kunst und Landschaft auch die Pflege der Natur einbezogen. Der Garten ist nicht nur Refugium, sondern Herberge und Lagerung meiner Kunst — quasi als holistisches Kunstwerk, oder als Fundus der Re-inspiration für weitere künstlerische Produktion.
Meine Kunst betrachte ich außerdem als schöpferisches Beratungspotential, um einen Perspektivwechsel anzuregen. Meine künstlerischen Methoden beruhen einerseits auf dem Wunsch nach Gestaltung, sind andererseits aber auch Inspiration und Neugier auf ein (im-) materielles Systemwissen. Es ist mir ein Bedürfnis, eine gesteigerte Form des Handelns anzuregen, oder auch solch ein vorhandenes Tun zu erforschen. Beispiele dafür sind etwa das Leben und Arbeiten im Moor, die Zusammenhänge der Landwirtschaft am Beispiel von Eichel-Schweinehaltung, die früher ausgeübte, ganzheitliche Praxis der Reusenfischerei im Wattenmeer oder die Hintergründe und die Entwicklung von Kulturlandschaft nach der Atomhavarie in Tschernobyl.
Mir ist ein prozessorientiertes Vorgehen wichtig, das Raum für die Vermittlung von Kreativität und die sinnliche Wahrnehmung als Impuls eines selbstbestimmten Lebens schafft. Mit meiner Kunst möchte ich auch Begleiterin für kollektive gesellschaftliche Findungsprozesse sein, etwa als Kuratorin von Projekten, die Leben und Natur verbinden. Trotzdem stehen meine Werke – Zeichnungen, Bilder, Objekte oder Skulpturen als ästhetische Gestaltungen auch einfach für sich, vor der Folie eines komplexen, reflektierten soziokulturellen Engagements für Kunst, Leben und Natur.